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Festival-Knigge
Die Festivals sind religiöse Zeremonien, die Örtlichkeiten werden durch Lamas gesegnet und haben eine grosse Bedeutung für die buddhistische Bevölkerung. Die Besucher sollten sich dem religiösen Hintergrund stets bewusst sein.
Ein Festival ist weder eine Party noch eine Show und wird auch nicht als Attraktion für Touristen durchgeführt. Festivals beruhen auf einer über die Jahrhunderte hinweg bewahrten Tradition. Leider kommt es immer wieder vor, dass durch unbedachtes und respektloses Verhalten von ausländischen Touristen die lokale Bevölkerung brüskiert wird.
Ausländische Besucher sind gerne willkommen, jedoch sind gewisse Verhaltensregeln zu beachten:
- Am Ort der Zeremonien darf nicht gegessen, getrunken oder geraucht werden. Lautes Lachen in unpassenden Momenten gilt als unhöflich.
- Fotografieren ist erlaubt. Seien Sie höflich und respektvoll. Nehmen Sie Rücksicht auf die Zuschauer und Darbieter und halten Sie genügend Distanz.
Damit ausländischen Besucher auch weiterhin dieses Privileg eines Festival-Besuches gestattet wird, ist es unumgänglich sich anzupassen. Für die meisten Besucher ist dies eine Selbstverständlichkeit, aber leider nicht für jeden.
Herzlichen Dank für Ihr Verständnis!
Thsechu
Im buddhistischen Königreich Bhutan finden jedes Jahr viele religiöse Festivals statt. Die grossen Festivals werden Thsechu genannt. Thsechu bedeutet zehn und die Festivals finden darum normalerweise um den 10. Tag des Monats statt. Allerdings wechseln die Daten und Örtlichkeiten jedes Jahr. Als Durchführungsort dienen Dzongs, Klöster und spezielle religiöse Stätten. Die Dauer der Festivitäten variieren zwischen 3 bis 5 Tagen.
An den Festivals führen Mönche und Laien verschiedene Tänze vor. Bei gewissen Thsechus ist der Höhepunkt des Festivals das Ausrollen des „Thongdrel“. Dies ist ein riesiges Wandbild aus Stoff, welches nur einmal im Jahr und nur für kurze Zeit ausgerollt wird. Bevor die Sonne auf das Thongdrel trifft, wird es wieder für ein Jahr zusammengerollt. Andere Thsechu zelebrieren am Festival das sogenannte „Wang“. Das bedeutet die Segnung durch hohe Mönche. Dabei werden farbige Bänder abgegeben, welche die Leute zum Zeichen der Segnung um ihren Hals tragen. Die Festivals sind für die bhutanische Bevölkerung wichtig und sie gehen gerne hin. Sie tragen dazu ihre schönste Kleidung: Männer erscheinen in eleganten Ghos und die Frauen in wunderbar farbenfrohen Kiras.
Atsaras
Die Atsaras sind Clowns mit ausdrucksstarken Masken und Gesten. Es gibt kein Festival ohne Atsaras. Sie machen anzügliche Witze und lenken die Zuschauer ab, wenn die Tänze mit der Zeit langweilig werden. Die Atsaras repräsentieren Achariyas, sogenannte religiöse Meister aus Indien. Nur ihnen ist es gestattet, sich innerhalb eines bestimmten Rahmens auf eine amüsante Art und Weise über Mönche und Religion lustig zu machen.
Für Bhutaner sind diese Anlässe auch willkommene Gelegenheiten, um alte Bekannte zu treffen und sich auszutauschen. Bepackt mit einem grossen Picknick kommen ganze Familien in prächtigster Kleidung und schönstem Schmuck zu diesen Festivals. Die Stimmung ist ausgelassen und locker, ledige Männer und Frauen sind fleissig am scherzen und flirten, das versammelte Volk ist fröhlich und aufgestellt.
Religiöse Tänze und Musik
Die unzähligen religiösen Tänze werden „Cham“ genannt. Die Tänzer tragen spektakuläre Gewänder aus Seide oder Brokatstoff, dekoriert mit Ornamenten aus geschnitzten Knochen. Gewisse Tänze erfordern Masken, welche Tiere, fürchterliche Gottheiten, Schädel, Offenbarungen von Guru Rinpoche oder einfache Menschen repräsentieren. Die Masken sind so schwer, dass die Tänzer sich vor Verletzungen gut schützen müssen.
Die Tänzer, seien es Mönche oder Laien, befinden sich in Meditation. Sie erlangen so spirituelle Kräfte um den Geist der Besucher zu klären, zu erleuchten und zu segnen.